Was ist los in der LOK? Termine

Wölfinnen

25.03. 20:00 - 22:00

Die Übertragungen erlittener Traumata zwischen den Generationen: Weil ihre Mutter im Sterben liegt, begegnen sich die ostdeutschen Schwestern Susanne und Inga nach langer Zeit wieder...

Susanne pflegt ihre sterbende Mutter Waltraut. 

Gemeinsam leben sie in Quedlinburg. 

Kurz vor dem zu erwartenden Tod Waltraut erscheint die jüngere Schwester Inga, die schon lange im Westen lebt. Sie möchte ihre Mutter ein letztes Mal sehen. 

Die beiden Schwestern haben sehr verschiedene Lebensläufe, Ansichten und Werte.

Susanne, die die Mutter jahrelang pflegte, sieht sich als Opfer der Wende und des politischen Systems. Die jüngere Schwester ist als erfolgreiche Akademikerin im Westen „angekommen“. 

In einem schmerzhaften Annäherungsprozess entdecken sie, wie sehr die von der Kriegs- und Nachkriegszeit geprägten Verhaltensmuster ihrer Großmutter und Mutter sie geprägt haben.

Hierüber finden sie langsam wieder einen Zugang zueinander.

Wölfinnen thematisiert dabei besonders die Übertragungen erlittener Traumata zwischen den Generationen an die Oberfläche.

Was Susanne und Inga nicht wissen, zieht sich gleichsam wie ein roter Faden durch das Stück.

Ihre Mutter Waltraut ist das Kind einer Vergewaltigung der Mutter durch einen Soldaten. Begleitet von einer lebenslangen, mehr oder weniger offene Ablehnung durch den deutschen Ehemann ihrer Mutter, der erst Jahre später aus russischer Kriegsgefangenschaft zurückkehrte, wurde Waltrauts Geschichte in der Familie aktiv „beschwiegen“.

 

Was diese Verweigerung einer Auseinandersetzung und die damit verbundene Weigerung, die Verbrechen an den Frauen als solche zu benennen und ihr erlittenes Leid anzuerkennen für die betroffenen Frauen und ihren Nachfahren bedeutete, beleuchtet dieses Projekt.

 

 

Das Kammerspiel ist eine erstmalige Zusammenarbeit der Bremer Schauspielerinnen Irene Kleinschmidt aus dem Ensemble des Bremer Theater, Franziska Mencz, freischaffende Schauspielerin aus Bremen dem Bremer Theaterproduzenten und Autoren Hans König.

Irene Kleinschmidt wurde 1962 in Mecklenburg geboren.

Erste Engagements brachten sie ans Theater in Neustrelitz, Schwerin und Erfurt. 1994 kam sie an das Theater Bremen. Dort erhielt sie 1997 den Publikumspreis Silberner Roland und 2007 den Kurt-Hübner-Preis der Bremer Theaterfreunde. Aktuell ist sie außerdem in den Produktionen des Bremer Theaters Mutter Vater Land und in Eileen zu sehen.

Franziska Mencz war von 1997 – 1999 Ensemblemitglied am Tiroler Landestheater Innsbruck, wo ihr 1998 der Nachwuchsförderpreis verliehen wurde. Es folgte 1999 – 2002 ein Engagement am Deutschen Theater in Göttingen. 2004 entschied sie sich, freischaffend als Theaterschauspielerin und Rezitatorin in Bremen zu arbeiten. Seitdem hat Franziska Mencz zahlreiche Projekte zusammen mit Musikern und Schauspielern entwickelt. 

Hans König begann seine Laufbahn mit 17 Jahren zunächst als Liedermacher und dann als Kabarettist. Dieses sprachbasierte Format, erweiterte er um theatrale, dadaistische und den Körper als Ausdrucksmittel integrierende Elemente. 

1984 war er Mitgründer der renommierten Aktionstheatergruppe theatre du pain. Als freischaffender Regisseur spezialisierte sich Hans König seit den frühen 1990er Jahren auf große Theaterprojekte (u.a. Kreuzweg Asyl (Theater Freiburg), Nemo in Slumberland, Bremer Höllen. Er hat regelmäßig Regie- und Stückaufträge für Theaterprojekte in ganz Deutschland.

 

Eintritt: 25,- Euro

Einritt: 25 Euro

Karten unter: